06.03.2020

Großes Interesse an Butzbachs Nahmobilität

Am vergangenen Montag, 02.03.2020 fand im Butzbacher Bürgerhaus der erste Workshop zum Nahmobilitäts-Check der Stadt Butzbach statt.

Geladen waren Kommunalpolitiker, Vertreter von Interessenverbänden sowie die Öffentlichkeit. Bürgermeister Merle begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und war „überwältigt über so viele Teilnehmer“. Gemeinsam sollte über die Fuß- und Radverkehrssituation in der Kernstadt und den Stadtteilen diskutiert werden. Der Status Quo wurde bereits im Vorfeld mittels Erhebungsbögen abgefragt. Der Fußverkehr schloss mit der Durchschnittsnote von 3,7 (Schulnotensystem) immer noch besser ab als der Radverkehr mit 4,3. Bereits an dieser Stelle wurden die Schwachstellen im Fuß- und Radwegenetz offensichtlich.

Zu Beginn des Workshops erhielt jeder Teilnehmer eine „Eintrittskarte“ mit Zuordnungen zu Nutzergruppen für die Arbeitsphasen. Die Beteiligten sollten sich in andere Charaktere, wie beispielweise Finn, den 11-jährigen Schüler, der mit seinem Rad zur Schule fährt oder Erika, die 70-jährige Rentnerin, die ihren Führerschein vor einigen Jahren abgegeben hat und sich nun mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt,  hineinversetzen und positive wie negative Aspekte, zum Beispiel Gefahrenstellen und schlechte Bustaktungen, zusammen tragen.

Zum Ende des Workshops hin wurden die Gruppen neu gemischt und fanden sich an „Visions-Tischen“ zusammen. Mit konkret benannten Handlungsansätzen und Prioritäten sollten Zukunftsvisionen für Butzbach definiert werden.

Erster Stadtrat Manfred Schütz verabschiedete die Besucher nach drei Stunden intensiver Zusammenarbeit in angenehmer Workshopatmosphäre und sprach Lob und Dank an alle Teilnehmer, die gute Vorbereitung durch Frau Janßen und Frau Schnorbach vom Büro LK Argus aus Kassel sowie die Verwaltung aus.

Die im Workshop eingegangen Anregungen werden nun aufgearbeitet und geprüft. Voraussichtlich im Juni 2020 soll ein zweiter Workshop stattfinden. Übergeordnetes Ziel ist es, Maßnahmen zu definieren und in einem Nahmobilitätsplan zusammenzufassen, der in die Gremien eingebracht wird. Die festgeschriebenen Maßnahmen können, wie der Nahmobilitäts-Check selbst, durch Fördergelder vom Land Hessen finanziert werden.

Als nächstes wird parallel zum Nahmobilitäts-Check ein Büro mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans für die Stadt Butzbach beauftragt. Darin fließen Ergebnisse des Nahmobilitäts-Checks ein, aber es kommen auch noch nicht behandelte Themen, wie motorisierter Individualverkehr, ruhender Verkehr (Parken), Lieferverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr hinzu.

Bildunterschrift: Die Teilnehmer des Workshops wurden zu Beginn der Veranstaltung über das Vorgehen und die Inhalte des Nahmobilitäts-Checks sowie eine Bestandsaufnahme von Butzbach informiert.