22.10.2021

#butzbachhilft wAHR zum Tageseinsatz im Hochwassergebiet

Eine weitere Fahrt ist für Samstag, den 6. November 2021 geplant.
Auch 12 Wochen nach der Flutkatastrophe wird in den betroffenen Regionen im Ahrtal noch dringend Hilfe benötigt.

Die durch das Hochwasser entstandenen Schäden an den Häusern und in den Seelen der Menschen sind immens. Angesichts der noch immer vorherrschenden Situation und als Zeichen der SolidAHRität hat sich ein umfassendes Bündnis zur Aktion #butzbachhilft zusammengefunden und am 9. Oktober eine erste Hilfsfahrt an die Ahr durchgeführt.

Zu den Hintergründen: Die Hochwasserkatastrophe vom 14. / 15. Juli hat an der Ahr über eine Länge von knapp 70 km eine unvorstellbare Zerstörung hinterlassen, ca. 65.000 Menschen sind direkt betroffen und 134 Menschen hat es das Leben gekostet. Die Aufräumarbeiten und Instandsetzungen gehen zwar voran, doch noch immer sind belastende Bilder der Verwüstung allgegenwärtig. Die flächendeckenden Einsätze großer Institutionen sind weitestgehend beendet. War der Zuspruch freiwilliger Helfer zu Beginn beeindruckend hoch, kommen wetterbedingt und weil die Geschehnisse aus den Medien weitgehend verschwunden sind, immer weniger Freiwillige ins Ahrtal zum Helfen.

Am 9. Oktober machten sich daher in den frühen Morgenstunden aus den verschiedensten Butzbacher Ortsteilen, aus Ober Mörlen, Rockenberg und sogar aus Grünberg und Gießen 46 Helfer:innen auf den Weg Richtung Grafschaft-Ringen in Rheinland-Pfalz. Hier werden am Camp vom “Helfer-Shuttle” die Hilfegesuche und Helfereinsätze koordiniert sowie Werkzeuge und Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Die Butzbacher Helfer:innen wurden von den Helfer-Shuttle-Scouts unterschiedlichen Einsätzen zugewiesen, z. B. zum Abstemmen von Putz, Estrich und Fliesenspiegeln in Privathäusern und einem Hotel-Nebengebäude, Bauschuttbeseitigung oder Müllentfernung in Weingärten und in den Ahrauen. Die Helfer:innen wurden mit vielen Schicksalen und Geschichten konfrontiert.

Für eine größere Gruppe, der auch Pfarrer Christoph Baumann von der Evangelischen Markuskirchengemeinde sowie Pastor Kornelius Weiß von der Evangelischen Stadtmission angehörten, führte der Einsatz nach Schuld, um wichtige Aufräumarbeiten zu erledigen. In der Uferböschung fand man einen metallenen Arbeitskoffer und in der Nähe davon ein großes Steinkreuz. Im Koffer befand sich ein Messgerät und der Name eines Steinmetzes war zu entziffern. Herr Kaspers wurde daraufhin kontaktiert. Er kam kurze Zeit später zum Fundort, identifizierte seinen Koffer und den Inhalt. Man berichtete ihm, dass man als Bündnis, bestehend aus den Butzbacher Kirchengemeinden und der Stadt Butzbach zum Helfen ins Ahrtal gekommen sei. Herr Kaspers spürte die Zugewandtheit der Gruppe und überreichte Herrn Wilhelm Lenk als Symbol und Erinnerung das Steinkreuz. Dies werde zukünftig ein besonderes Zeichen für die Kirchengemeinden sein – ein „Wanderkreuz“, das die Doppelsymbolik zwischen Leid und Hoffnung verdeutlicht.

Da weiterhin Hilfe dringend nötig ist, hat das Projektbündnis, bestehend aus der Evangelischen Markuskirchengemeinde, der Evangelischen Stadtmission, der Katholischen Kirchengemeinde St. Gottfried, der St. Petrus und Paulus-Gemeinde und der Stadt Butzbach für den 6. November 2021 eine weitere Fahrt geplant.
Anmeldungen können per Mail an ahrtal@butzbach-hilft.de gesendet werden. Wer gerne die Aktion als Privatperson oder Unternehmen unterstützen möchte, aber nicht mitfahren kann, kann sich ebenfalls an die o. g. E-Mail-Adresse des Bündnisses wenden.